Stand der Arbeiten

Wie weit bist du?

Das Recherchieren ist so gut wie abgeschlossen. Einige Details noch. Zum Beispiel habe ich mir den Flugsimulator von Microsoft gekauft. Da gibt es doch tatsächlich alle relevanten Flughäfen. Damit lerne ich, wie die damals mit Funkortung, heute heißt das VOR oder ADF wieder nach Hause kamen. Tolle Sache. Wichtig ist auch Google Earth. Da finde ich die Orte von den Fotos Stück für Stück wieder..

Ach so, du wolltest wissen, wie weit ich bin. Etwas mehr als die Hälfte ist fertig geschrieben.


Du hast deine Arbeit unterbrochen? Du fliegst lieber mit dem Simulator herum?

Nein, tue ich nicht. Zum einen lese und korrigiere ich ständig den Text und überlege, ob die einzelnen Ereignisse wirklich wichtig sind. Es soll ja spannend sein. Ich widerstehe immer noch der Versuchung, daraus einen Thriller zu machen, so mit Spionage und Action. Wenn das nicht klappt, dann erschaffe ich halt noch ein paar Spione und Saboteure. Aber davon ist in meinen alten Dokumente nichts zu finden.

Und zum anderen?

Ja, da ist die Sorge, dass es kein Schwein interessiert. Ich will keinen verstaubten Ladenhüter machen. Es hat noch niemand gesehen und ich frage mich natürlich, ob ich selbst genügend klaren Blick habe. Daher mache ich gerade diese Webseite. Die ist auch für mich, aber später natürlich, um Leute dafür zu interessieren. Am besten Leute von einem Verlag, die etwas zu sagen haben. Ich habe als Versuchsballon zwei Literaturagenten angeschrieben. Die haben ziemlich formlos abgesagt: Man müsse verstehen, dass bei der Menge der Anfragen keine qualifizierte Absage erfolgen kann. Also nicht einmal: Mit so einem Mist befassen wir uns nicht. Das war ein Fehler, weil ich mir deren Programm nicht angesehen habe. Sie machen 'Gegenwartsliteratur' und schnelle, lustige Bücher und so.

Warum dauert das alles so lange? Mach doch mal voran! Das Bessere ist der Feind des Guten.

Es ist so: Ich würde gerne mit ordentlichem Marketing beginnen. Die Webseite ist ein Baustein und dann müsste man, sagt man so, auch Facebook und Twitter bedienen - ich weiß nur nicht, ob da meine potentiellen Leser zu finden sind.

Außerdem hat die Recherche viel Zeit gekostet. Geschichtlich soll ja alles stimmen. Ein gebildeter Leser würde sofort merken, wenn der Held sich in Athen vergnügt, während die Engländer in Griechanland noch das Sagen haben.

Die technischen Recherchen sind auch nicht zu vernachlässigen. Auch wenn ich, berufsbedingt, viel über das Fliegen und über Computer weiß. Es ist mir aber wichtig, die Geschichte der Technologien, von Handwerk und Industrie, vom Motorrad und Auto zum Flugzeug und von der Elektrizität zum Computer historisch und sachlich korrekt wiederzugeben. Schließlich waren das die entscheidenden Jahre, in denen sich nach zwei Jahrtausenden das Leben plötzlich fundamental verändert hat. Wusstest du zum Beispiel, dass die damals schon Lenkflugkörper gemacht haben?

So habe ich das noch gar nicht gesehen.

Eben.